Leben. Glauben. Wachsen.









Ausgangslage & Briefing
Das Briefing war bewusst offen formuliert, was mir viel gestalterische Freiheit ließ. Klar war: Das Produkt sollte ein Jahres-Journal werden, eher neutral als feminin, in gedeckten Farben gehalten und visuell nicht zu verspielt. Die Zielgruppe: Menschen im Alter von ca. 30 bis 40, die erste Berührungspunkte mit Journaling haben – tendenziell modern, aber mit dem Wunsch nach Klarheit und einem gewissen klassischen Anspruch.
Eine konkrete Vorgabe war, das Wort „Jahres-Journal“ typografisch so hervorzuheben, dass der Zweck des Produkts auf den ersten Blick erkennbar wird – ohne das restliche Design zu überfrachten.
Recherche & Konzeption
Zu Beginn sichtete ich eine Vielzahl an Journal-Designs auf Pinterest, Behance und im Onlinehandel, um ein Gespür für gängige visuelle Standards zu entwickeln. Was mir auffiel: Viele Journals setzen auf klar strukturierte Raster, Tabellen und die Trennung durch vertikale und horizontale Linien. Diese visuelle Logik sorgt für Orientierung, wirkte auf mich aber stellenweise zu stringent.
Mein Ziel war es daher, diese Struktur beizubehalten, sie aber durch organische Elemente und Icons aufzulockern - damit das Journal nicht wie ein Formular wirkt, sondern individuell und einladend bleibt.
Die Inspiration kam unter anderem von selbstgemachten Journals. Ich mochte diesen handgemachten Charakter sehr und wollte ihn so gut wie möglich auf dieses Konzept übertragen. Diesen Wunsch setzte ich mit Elementen wie Bewertungsskalen, kleinen Diagrammen (z.B. Balken- und Liniendiagramme), einfachen Checklisten oder minimalistischen Tabellen um. Die Idee: maximale Benutzerfreundlichkeit, ohne technisch oder starr zu wirken.
Gestaltung & Aufbau
Die Seiten sind auf einem Raster aufgebaut, das klare Navigationspunkte bietet, aber immer wieder durch bewusst gesetzte Icons, illustrative Elemente sowie leicht unregelmäßige Formen aufgelockert wird.
Im Kapitel „Jahresrückblick“ sowie im Ausblick auf das kommende Jahr habe ich grafische Rahmenelemente verwendet, um zusammenhängende Fragenkomplexe visuell zusammenzufassen. So ist auf einen Blick erkennbar, welche Inhalte thematisch zusammengehören - ohne zusätzliche erläuternde Texte.
Farben spielen bei der Gestaltung eine zentrale Rolle. Blau und Gold empfand ich als ideale Kombination: Blau als klassische, vertrauenswürdige Basisfarbe; Gold als Akzent, der Wertigkeit, Reflexion und etwas Persönliches transportiert. Diese Kombination hatte sich bereits bei einem früheren Projekt („Meine Geschichte mit Gott. Gottes Geschichte mit mir.“ Von Martin Gundlach) bewährt – sie war hier erneut passend.
Typografisch entschied ich mich für eine Serifenschrift – ruhig, klar und mit einem Hauch Klassik. Einzelne Zitate oder Elemente setzte ich mithilfe einer Handschriftart ab. Wichtig war mir dabei, dass sie nicht zu perfekt wirkt, sondern einen leicht persönlichen Eindruck vermittelt – wie handgeschrieben, aber trotzdem lesbar. Damit der Gesamteindruck nicht unruhig wird, setzte ich diese Handschrift nur gezielt und sparsam ein.
Persönliches Fazit
Dieses Projekt war mein persönliches Highlight im Jahr 2024. Es vereinte klare gestalterische Anforderungen mit einem hohen Maß an konzeptioneller Freiheit. Besonders spannend fand ich den Spagat zwischen technischer Struktur (Tabellenraster, Navigationslogik) und einem „selbstgemachten“ Charakter, den ich durch Typografie und Layoutgestaltung bewusst eingebracht habe.
Ich mag es, mit Linien, Flächen und Schrift zu arbeiten – und stelle immer wieder fest, dass ein durchdachtes Buch auch ohne Bilder atmosphärisch und ansprechend sein kann.